Döbler hatte als Zauberkünstler europäische Berühmtheit erlangt, war Ehrenbürger von Berlin, Ofen und Pest und Inhaber vieler Auszeichnungen. Seine erste Vorstellung gab er 1826 in Wien. Sein Paradestück war "Floras Spende". Döbler hatte einen leeren Hut in der Hand, in dem plötzlich wie durch ein zauberhaftes Kommando Unmengen von kleinen reizenden Blumensträußen erschienen. An jedem Sträußchen hing noch dazu ein Kärtchen mit einem netten Vers. "Hier ein Sträußchen, da ei Sträußchen.., noch ein Sträußchen" wurd zu einer stehenden Redensart in Wien.
Im Jahre 1831 hielt Döbler einen Vortrag in Weimar, dem Goethe mit seinem Besuch beehrte. Der Dichterfürst zollte ihm uneingeschränkte Bewunderung und schrieb ihm die Worte ins Stambuch:
"Bedarf's noch ein Diplom besiegelt?
Unmöglich hast du uns vorgespiegelt!"
Als eines Tages die Kaiserin bei einer Fahrt durch Wien Döbler begegnete, hatte sie plötzlich ein Kind auf dem Schoß sitzen.So und durch andere Possen hate es sich Döbler mit den Herren am Kaiserhofe verscherzt und musste Wien zu einer bestimmten Stunde verlassen. Bei allen vier Stadttoren achteten die Wächter auf seine Ausreise. Und denkt euch, zur selben Stunde sahen sie an allen vier Toren den Zauberkünstler in einer Kutsche aus der Stadt fahren.
Döbler kaufte 1847 das Schloss Klafterbrunn bei Rotheau und war von 1850 bis 1853 der erste Bürgermeister von Traisen und Eschenau. Der berühmte zaubernde Schlossherr ist auch heute noch nicht völlig vergessen. Er spielt in vielen Geschichten, die man daund dort in Rotheau und Traisen noch hören kann.
(Nach Heimatkunde des Bezirks Lilienfeld, 2. Band: Heimatsagen von Walter Sachs, 3. Band: Der Zauberkünstler Ludwig Döbler von Abt Mussbacher)
Quelle: Lettner Franz (o.J.): Heimatbuch der Marktgemeinde Traisen.
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